Dienstag, 22. Juli 2008

Von Hütte zu Hütte - Refuge Les Mottets

Diese Woche stelle ich euch mal eine total verrückte Unterkunft in den Französischen Alpen vor. Die Rede ist von der Refuge Les Mottets. Meine Tour du Mont Blanc, hat mich an dieser Hütte vorbei geführt und mir eine, nennen wir es mal abenteuerliche Nacht beschert. Nun aber von vorne.

Das Hüttenleben besteht nicht immer nur aus den urgemütlich mollig warmen Allgäuer oder Südtiroler Hütten. Es kann schon auch einmal etwas spärlicher sein, dass fängt beim
Essen an und hört beim Schlaflager auf. Dafür sind vor allem die französischen Hütten bekannt.

Ich verstehe bis heute nicht, wie man früh eine gefrorene Butter zu einem Stück Weißbrot servieren kann, was glaubt ihr wie das Weißbrot aussieht wenn man versucht hat es mit der Butter zu vereinen - richtig, man kann beides halb zerstritten von der Tischplatte krümeln, denn einen Teller bekommt auch selten, zudem wird der Kaffee in einer Müslischüssel serviert. Dazu aber in kürze unter der Rubrik “Das versteht nur der Franzose“ mehr. Zurück zur Hütte.


Die gesellschaftlichen Räume der Les Mottets sind urgemütlich, liebevoll eingerichtet und man fühlt sich eigentlich recht wohl in der Stube, das Abendessen war deftig, gut und reichlich, beschweren konnte ich mich nicht – es war nicht ganz mein Geschmack, aber nach einem langen regnerischen Tag an der frischen Luft war mir das in dem Fall egal. Was gscheites, wie der Franke sagt, kann ich ja daheim auch wieder essen!

Verrückt hingegen ist das Schlaflager, ein alter Kuhstall wurde kurzer Hand zum Lager umgebaut. Wie Ihr auf dem Foto sehen könnt, liegen ca. 70 Berggenossen Achselhaar an Achselhaar nebeneinander, auch ein Schnarch-Schallschutz ist nicht vorhanden. Mit diesen wenigen Angaben könnt ihr euch selbst ein Bild machen, wie es wohl ist, wenn 70 Leute verzweifelt versuchen ihre nassen Klamotten zu trocknen, einen molligen Schlafplatz zu finden und die Nacht durch Schnarchen.

Fazit: Bei den französischen Hütten rund um den Mont Blanc hatte ich meist das Gefühl, die Wirtsleute wissen, das man an ihren Hütten vorbei kommen muss – und genau diesen Vorteil haben sie in allen belangen ausgenutzt. Da gehören die Preise, das Essen, die Hygiene und die spärlichen Unterkünfte dazu. Ob das jetzt schlecht ist, kann ich so genau nicht sagen – denn eben diese Umstände haben meine Tour du Mont Blanc abenteuerlich gestaltet und mir ganz neue Eindrücke verschafft.

Weiter Infos zur Refuge Les Mottets >>

Fast hätte ich es vergessen, die
Hüttenwirtin ist eine echt hübsche und spielt jeden aben was auf dem Akkordeon ... die aber müsst Ihr Euch schon selbst ansehen ... es lohnt sich ;-)!

Keine Kommentare: